Das Thema Nachhaltigkeit ist seit mehreren Jahren präsent im medialen und öffentlichen Diskurs. Herausforderungen wie der Klimawandel, das Artensterben oder die zunehmende Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll sind beinahe täglich Thema in den Nachrichten und erfordern Gegensteuerung von Seiten der Politik, der Gesellschaft und nicht zuletzt der Unternehmen. Letztere können zudem zahlreiche Vorteile erzielen, wenn sie nachhaltig wirtschaften.
Was bedeutet „nachhaltig wirtschaften“?
„Nachhaltig“ zu denken, zu wirtschaften und zu arbeiten bedeutet mehr, als “nur” die Umwelt zu schützen. Vielmehr beinhaltet der Nachhaltigkeitsgedanke drei Aspekte: Soziales, Wirtschaftliches und Ökologisches. Alle drei Bereiche müssen gleichermaßen berücksichtigt werden. Nachhaltiges Handeln bedeutet also immer, zukunftsorientiert in Bezug auf die drei genannten Säulen zu handeln.
Dieser Artikel zeigt fünf Gründe auf, warum Unternehmen ihr Handeln nachhaltig ausrichten sollten.
5 Gründe für Unternehmen, nachhaltig zu wirtschaften
1. Konsumenten und Stakeholder legen verstärkt Wert auf Nachhaltigkeit
Laut eigenen Angaben wird für Verbraucher Nachhaltigkeit immer wichtiger beim Einkauf. Laut einer Studie von KPMG und dem IFH Köln berücksichtigen vier von fünf Konsumenten, wie nachhaltig ein Produkt ist, bevor sie es kaufen. 69 Prozent der Verbraucher sind zudem bereit, einen höheren Preis für nachhaltig produzierte Produkte zu bezahlen. Auch bei Investitionen oder Geldanlagen spielt die Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle.
2. Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen sparen Ressourcen
Gerade in Zeiten hoher Inflation und steigender Energiepreise wird es für Unternehmen zwingend notwendig, die Kosten zu senken. Dies gelingt unter anderem durch die Einsparung von Ressourcen, die zudem ein wichtiger Aspekt für die Nachhaltigkeit ist. Um hier nachhaltiger zu werden, können Produktionsprozesse optimiert werden, Gebäude saniert werden, Büroarbeit ressourcensparender durchgeführt werden oder Incentives wie der Dienstwagen überdacht werden.
3. Besseres Image für Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften
Der Klimawandel ist mittlerweile bei uns angekommen und fordert auch hierzulande, in Mitteleuropa, Anpassungsstrategien und Gegenreaktionen, um mit den Folgen zurechtzukommen. Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften, können zeigen, dass sie hier Verantwortung für die Gesellschaft und die Umwelt übernehmen. Nachhaltiges Wirtschaften ist zukunftsorientiert – nicht nur aus unternehmerischer, sondern auch aus gesellschaftlicher Sicht. Diese Übernahme von Verantwortung sorgt für ein positives Image und damit auch wirtschaftlichen Erfolg.
4. Neue Gesetzgebung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung
Für das Geschäftsjahr 2023 werden zahlreiche Unternehmen neue Anforderungen bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu erfüllen haben. Grund dafür ist die neue EU-Richtlinie zum Corporate Sustainability Reporting (CSRD), die die bisher geltende Non Financial Reporting Directive ersetzt. Zum einen wird die CSR-Richtlinie deutlich mehr Pflichten in Bezug auf Nachhaltigkeitsberichterstattung umfassen, zum anderen werden auch Schritt für Schritt mehr Unternehmen diese Verpflichtungen erfüllen müssen.
5. Nachhaltigkeit ist überprüfbar und rechtfertigt höhere Preise
Nicht zuletzt durch die genannte Berichterstattungspflicht infolge der CSRD, die zudem durch unabhängige akkreditierte Prüfer erfüllt werden muss, wird Nachhaltigkeit zum überprüfbaren Kriterium für Konsumenten, Geschäftspartner und Stakeholder. Interessierte können sich also selbst ein Bild darüber machen, wie nachhaltig ein Unternehmen wirtschaftet. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass Unternehmen mit einer guten Nachhaltigkeits-Performance höhere Preise verlangen können. Denn zum einen steigt die Nachfrage nach nachhaltig produzierten Produkten, zum anderen können sie Investitionskosten für neue Produktionsstätten oder Sanierungen auf die Preise umlegen.
Absolutes No-Go: Greenwashing
Zahlreiche Unternehmen haben den Trend bereits erkannt und setzen bereits auf nachhaltiges Wirtschaften und machen dies publik. Aber Vorsicht: Sind die Behauptungen, nachhaltig zu wirtschaften, nicht durch objektive Zahlen belegbar oder zweifeln Konsumenten aus anderen Gründen an den Bemühungen von Unternehmen geht der Schuss nach hinten los. Greenwashing wird von Kunden schnell abgestraft und führt zum Gegenteil dessen, was man eigentlich bezwecken wollte. Oberstes Gebot von Seiten der Unternehmen ist daher Transparenz bei allen Kennzahlen und die Einhaltung offizieller Standards, um die eigenen Bemühungen durch Fakten untermauern zu können.
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