Nachhaltigkeit ist das Thema der Stunde. Doch wie können Unternehmen tatsächlich nachhaltiger werden und dies transparent an ihre Stakeholder berichten? Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) ist ein pragmatischer Ansatz mit definierten Indikatoren. Er ist gut umsetzbar und initiiert positive Auswirkungen im Unternehmen. Stefan Vieweg ist DNK-Schulungspartner und zeigt in Teil 3 seiner Artikelserie über Nachhaltigkeit in Unternehmen, wie Nachhaltigkeitsreporting Veränderungen initiieren und vorantreiben kann.
Hinweis der TCI-Redaktion: Melden Sie sich jetzt an für die TCI-Online-Veranstaltung zum Thema DNK-Ansatz und Nachhaltigkeitsberichterstattung am 14.06.2022 um 15.30 Uhr.
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Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK): Pragmatisches und holistisches Rahmenwerk
In Deutschland ist bereits seit 2017 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) ein pragmatisches und dennoch holistisches Rahmenwerk vorhanden. Vom Deutschen Rat für Nachhaltige Entwicklung – dem Beratergremium der Bundesregierung – initiiert, deckt der DNK UN-Standards ebenso ab wie die sich derzeit verschärfenden rechtlichen Anforderungen (etwa CSR-Richtlinien-Umsetzungsgesetz, EU-Taxonomie und das Lieferketten-Sorgfaltspflichten-Gesetz).
In 20 Kriterien werden alle bedeutenden Nachhaltigkeitsthemen umfassend abgedeckt:
- Strategie (4 Kriterien)
- Prozessmanagement (6 Kriterien)
- Umweltaspekte (3 Kriterien)
- Einwirkung auf die Gesellschaft (7 Kriterien)
Zu den einzelnen Kriterien finden sich einerseits sogenannte Leistungsindikatoren, bei denen Ziel und Erreichtes konkret mit Zahlen-Daten-Fakten untermauert werden können.
DNK-Bericht: Umfang und Anforderungen
Der Umfang des DNK-Berichts kann nach unterschiedlichen Leistungsindikatoren-Sets gewählt werden (Global Reporting Initiative GRI, oder der European Federation of the Financial Analyst Societies EFFAS), sowie unterschiedliche rechtliche Anforderungen vom CSR-Richtlinien-Umsetzungs-Gesetz, über EU-Taxonomie oder das neue Lieferketten-Sorgfaltspflichten-Gesetz abdecken.
Durch Nachhaltigkeitsreporting Veränderungen initiieren
Dabei ist der Einstieg in das Thema Nachhaltigkeit(sreporting) über den sogenannten „comply or explain“-Ansatz ebenso pragmatisch wie bewährt. Als Neueinsteiger in das Thema kommt man gegebenenfalls bei einigen Themen über ein „explain“ weiter, weil beispielsweise die Daten schlichtweg nicht verfügbar sind und noch nie erfasst wurden. Doch hier setzt genau der Effekt an, der die tatsächliche Stärke des Nachhaltigkeitsreportings ausmacht: Wer sich mit dem Thema ernsthaft beschäftigt und die eigenen Lücken erkennt, der schafft firmenintern das notwendige Bewusstsein für die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit, genau diese Lücken mit der Zeit zu schließen. Zu den wesentlichen Effekten bei Erstberichtenden gehören
- erhöhte Transparenz von Nachhaltigkeitsmanagement und -leistungen für Beschäftigte,
- verbessertes internes Verständnis zum Nachhaltigkeitsmanagement und -leistungen,
- Forcieren nachhaltigen Wirtschaftens im Unternehmen,
- verbesserte interne Verfügbarkeit nachhaltigkeitsrelevanter Informationen, und
- erhöhte Transparenz von Nachhaltigkeitsmanagement und -leistungen für Führungskräfte.
So lässt sich nach und nach im Unternehmen entsprechende Expertise aufbauen und von einem einfachen „explain“ auf ein „comply“ vorrücken. Letzteres bewirkt wiederum eine bessere Performance, die sich zumeist auch betriebswirtschaftlich positiv messen lässt.
In meiner Kolumne „Nachhaltiges Investment statt Green-Waschanlage“ in der Wirtschaftswoche habe ich in einem Beispiel aus der Finanzwirtschaft gezeigt, wie die Umsetzung gelingt und was sie bewirkt.
Für eine Umsetzung sollte man ein Projektteam, gegebenenfalls ein agiles Team etablieren, das funktionsübergreifend die Informationen für die einzelnen Kriterien bearbeitet.
Fazit und Ausblick
Trotz überlagernder Disruption durch die geopolitischen Krisen dieser Tage darf das fundamental wichtige Thema Nachhaltigkeit nicht aus den Augen verloren werden.
Durch eine gezielte Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit – zum Beispiel im Rahmen der Nachhaltigkeits-Berichtserstattung nach dem DNK, kommen die wesentlichen Fragen schnell auf den Tisch. Die Transparenz, die mit der Nachhaltigkeits-Berichtserstattung geschaffen wird, hilft als Katalysator in der Transformation zu einem tatsächlich nachhaltigen Unternehmen. Berichtende Unternehmen profitieren von der kontinuierlichen Verbesserung im Sinne von „from explain to comply“. Durch die verschärfte Gesetzgebung in Sachen Nachhaltigkeit, die sich zum Beispiel durch das Corporate Social Responsibility (CSR)-Richtlinien-Umsetzungs-Gesetz, dem neuen Lieferketten-Sorgfaltspflichten-Gesetz oder der EU-Taxonomie konkret bereits ab Berichtsjahr 2023 abzeichnet, ist eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dieser Thematik geboten.
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Noch mehr Hintergrundinformationen und wertvolle Praxistipps erhalten Sie in der TCI-Online-Veranstaltung „Mit Nachhaltigkeit gewinnen – Berichterstattung mit dem Deutschen Nachhaltigkeits-Kodex“, die am 14. Juni 2022 um 15:30 Uhr stattfindet.
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