TCI-Kommunikation (2): Unternehmenskommunikation, die wirkt

TCI Redaktion

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15. September 2017

Ist Ihre Unternehmenskommunikation fit für die Zukunft? Ihr Unternehmensblog ist ein wichtiges Element im Außenauftritt  – sowohl für Interessenten und Kunden als auch für (zukünftige) Mitarbeiter. Und dieses Potenzial gilt es aktiv zu heben und gezielt zu nutzen. Im ersten Teil des Interviews mit Thomas Riemann-Seibert (TRS) und Oliver Foitzik (OFO) ging es spezifisch um den Unternehmensblog und seine Herausforderungen: Ein gezielter Einsatz des Content & Blog Marketing folgt bestimmten Regeln. Der folgende, zweite Teil des Gesprächs befasst sich mit der Unternehmenskommunikation der Zukunft in einem weiteren Sinne: Das kommt auf die Unternehmen zu, das sind Optionen, die funktionieren, und so schöpfen Sie das volle Potenzial Ihrer Möglichkeiten aus.

Die Unternehmenskommunikation muss die Zielgruppe richtig abholen und begeistern Interview mit Thomas Riemann-Seibert und Oliver Foitzik

Die Art, wie die Menschen mit Informationen umgehen, ist fragmentiert – das liegt mitunter an den großen Unterschieden zwischen den einzelnen Kanälen. Was bedeutet das für die Unternehmenskommunikation der Zukunft?

TRS: In den letzten Jahren hat sich die Customer Journey stark verändert. Heute sucht ein Kunde im Netz nach Lösungen für ein Problem und derjenige, bei dem er die Lösung findet, ist ihm erst einmal sympathisch. Und er wird sich erinnern, wenn er etwas kaufen will. Das ist ganz kurz gefasst eine neue Dimension. Deswegen sollten Unternehmen ihre Kommunikation dringend von Outbound auf Inbound umstellen. Denn je besser der Content ist, den ein Unternehmen präsentiert, umso eher wird das Unternehmen von Kunden gefunden. Und heute hat der Kunde schon zwei, drei oder mehr Berührungspunkte auf seiner Reise hinter sich, bevor er kauft.

OFO: Das große Ziel muss heißen, Präsenz auf allen Kanälen zu zeigen. Außerdem sind diese zwar fragmentiert, können aber sehr wohl verknüpft werden; und zwar so, dass sie dem User einen Mehrwert bieten. Das bedeutet, dass jede einzelne Präsenz muss erstens qualitativ hochwertig aufgebaut sein. Zweitens muss sie den User ansprechen. Damit er sich wohlfühlt, ist ein hervorragendes Look and Feel ganz zentral. Wenn diese Punkte stimmen, kann auch der professionelle Auftritt gelingen und der Kunde ist überzeugt.

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen, die mit der Kommunikation von morgen auf die Unternehmen zukommen?

OFO: In allererster Linie muss den Unternehmen klar sein, dass sie nicht einfach für die Suchmaschinen schreiben: Content Marketing orientiert sich am Kunden und seinen Bedürfnissen. Das ist natürlich für jedes Unternehmen eine ganz andere Zielgruppe. Das heißt, dass es für die richtige Unternehmenskommunikation der Zukunft keine Universallösung gibt. Es geht also darum, das Beste für sich zu finden und dabei professionelle und hochwertige Arbeit zu leisten. Hoher Qualitätsstandard und Nutzerwahrnehmung haben hier Priorität.

TRS: Für mich ist die größte Herausforderung für ein Unternehmen die regelmäßige Produktion hochwertigen Contents, verbunden mit der Präsentation über Suchmaschinen und die richtigen Social Media-Kanäle. Dem Kunden Mehrwert zu bieten, ohne dass er dafür bezahlt, ist für viele Unternehmen heute noch ein Ding der Unmöglichkeit. Aber nur so werden in der Zukunft Geschäfte gemacht. Durch gute Inhalte das Vertrauen der Kunden zu erwerben müsste für alle Unternehmen an erster Stelle stehen.

Worauf kommt es bei einer soliden Strategie für die Unternehmenskommunikation an?

TRS: Professionalität bei allen Veröffentlichungen geht definitiv vor. Den Kunden darf man nicht langweilen, und das muss man auch nicht: Mehrwert lässt sich durchaus mit Spaß paaren. Damit meine Strategie für die Unternehmenskommunikation aufgeht, muss ich dem Kunden zeigen, dass ich für das brenne, was ich tue. Auf diese Weise lassen sich auch trockenere Themenbereiche ansprechend präsentieren.

OFO: Bei einer soliden Unternehmenskommunikation kommt es immer auf Professionalität und Qualität an. Unternehmen müssen ein klares Profil zeigen, und das kontinuierlich und nachhaltig. Das heißt einerseits, qualitative hochwertige Inhalte zu veröffentlichen. Andererseits bedeutet das auch, auf die Leser zu schauen und deren Verhalten zu interpretieren.

Welche Aspekte werden bei der Planung und Umsetzung effizienter Unternehmenskommunikation unterschätzt oder gar vergessen, gerade in Hinblick auf die neuen Medien?

OFO: Die großen Ziele sind das Generieren und Erhöhen von Sichtbarkeit und Reichweite. Wie gut die Maßnahmen in dieser Hinsicht funktionieren, muss wiederum gemessen, interpretiert und genutzt werden. Ein professionelles Monitoring ist heute einfach Pflicht: Es gibt zahlreiche Tools, die das Userverhalten aufschlüsseln. Anhand dieser Ergebnisse kann und muss eine Strategie wiederum laufend angepasst werden. Mit dem Monitoring steht und fällt der Erfolg einer Kampagne. Oberste Priorität hat allerdings die Abdeckung des festen Portfolios von Instrumenten, also Unternehmensseite, Blog, Social Media und so weiter.

TRS: Meist wird schlicht und ergreifend die Arbeit unterschätzt, die eine gute Unternehmenskommunikation erfordert. Viel zu oft lautet das Motto, dass man das ja nebenbei machen oder durch ein paar Studenten erledigen lassen kann. Damit will ich nichts gegen Studenten sagen, aber eine gute Unternehmenskommunikation mit all ihren Aspekten ist harte Arbeit und erfordert vollen Einsatz. Nur so bleiben Sie wirklich auf dem neuesten Stand der Möglichkeiten, und nur dann ist nachhaltiger Erfolg garantiert.

Für das SEO eines Unternehmens sind auch Social Signals ein wichtiger Ranking-Faktor. Welche Plattformen müssen dafür Ihrer Meinung nach unbedingt bespielt werden?

TRS: Das ist ein wenig von der Art des Unternehmens abhängig, grundsätzlich sind jedoch Facebook und Twitter ganz vorne. Für den lokalen Bäcker wäre das völlig ausreichend. Unternehmen mit überwiegend Business-Kunden beziehungsweise B2B-Fokus sind zum Beispiel XING und LinkedIn relevante Plattformen. Und bei allen, die mit Video arbeiten, darf YouTube nicht fehlen: Nicht ohne Grund hat es sich inzwischen nach Google zur zweitgrößten Suchmaschine entwickelt. Für vorrangig lokal agierende Unternehmen sind auch Vergleichsportale und Branchenverzeichnisse eine sinnvolle Ergänzung: Sie sollten auf alle Fälle zu finden sein.

Gibt es auch Netzwerke, von denen Unternehmen besser die Finger lassen sollten?

OFO: Dies kann man so pauschal nicht beantworten. Bei der Auswahl der Plattformen stellt sich vor allen Dingen die Frage, ob sich auf dieser Plattform auch die Menschen beziehungsweise die Zielgruppe finden, die sich angesprochen fühlen sollen. Netzwerke, die sich vorrangig mit einem ganz anderen Thema beschäftigen, lohnen sich dementsprechend nicht. Bei den Präsenzen auf anderen Kanälen geht es nicht nur um das Ranking, sondern gerade um die Reichweite und die damit verbundene Reichweite. Die Zeit und Ressourcen, die in wenig hilfreiche Netzwerke investiert wären, zahlen sich beim Ausbau hilfreicherer Präsenzen wesentlich mehr aus.

Inwiefern können die Inhalte auf dem Unternehmensblog sinnvoll auch in anderen Kanälen genutzt werden?

TRS: Der Blog selbst ist ja das Kernstück der Unternehmenskommunikation und die Artikel dort sollten auch ganz oder in Teilen auf den Social Media-Kanälen zu finden sein. Besonders gute Artikel kann ich natürlich auch bei Google oder Facebook direkt bewerben. Durch eine Verknüpfung der Inhalte mit Social Media-Kanälen wird der Traffic auf dem Blog extrem schnell gesteigert.

OFO: Die Perspektive des Users ist bei dieser Aufgabe ausschlaggebend. Besonders sinnvoll ist es dementsprechend, die Beiträge schon im Vorfeld mit den Netzwerken zu verknüpfen und Social Media Buttons fest in den Blog zu integrieren. So wird für den Leser die Hemmschwelle gesenkt, Blogposts auch zu sharen. Ein weiteres Instrument ist der Newsletter: Darin sollten die neuesten Veröffentlichungen auf jeden Fall beworben werden. Möglich ist allerdings noch wesentlich mehr, vor allem hinsichtlich gezielter Interessenten- und Kundenansprache sowie nachhaltiger Kundenbindung.

Zum Abschluss ein kleines Spiel. Ich nenne Ihnen beiden insgesamt sieben Begriffe oder Wortkombinationen und Sie antworten kurz und knackig!

  • Unternehmenskommunikation der Zukunft:

TRS: Inbound Marketing

OFO: 360 Grad über alle Kanäle – integriert, vernetzt und gezielt wirkend

  • Unternehmensblog:

OFO: Essenziell in der heutigen Zeit. Kein Sprint, sondern wie ein Marathonlauf

TRS: Herz der Kommunikation

  • Neue Medien:

TRS: Vielfältigkeit ist gefragt

OFO: Der richtige und abgestimmte Einsatz macht’s

  • Leadership und Unternehmenskommunikation:

OFO: Kommunikation führt

TRS: Gute Kombination

  • Soziale Medien:

TRS: Unbedingt

OFO: Mit den richtigen Plattformen – und aufeinander abgestimmt – ist vieles möglich!

  • Wandel im Unternehmen:

OFO: Mit Veränderungen tun sich Menschen schwer, jedoch notwendig

TRS: Noch viel zu schleppend

  • Ihre Wünsche 2017:

TRS: Dass die Unternehmen ihre Chance erkennen

OFO: Unternehmen sollten das Thema Kommunikation aktiver angehen und leben. Und Kommunikation ist mehr als eine Website zu haben.

Herzlichen Dank, Herr Riemann-Seibert und Herr Foitzik, für diese umfangreichen Ausführungen zum Thema der Unternehmenskommunikation der Zukunft! Wir wünschen Ihnen eine erfolgreiche Zusammenarbeit und viel Freude beim Betreuen des TCI-Blogs!

Das Interview mit Thomas Riemann-Seibert und Oliver Foitzik führte die TCI-Redaktion. Lesen Sie auch den ersten Teil des Interviews zum Thema Unternehmensblog.

(Coverbild: © opolja | fotolia.com)

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