E-Learning – ein Blick auf Gegenwart und Zukunft

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Kai Baum

30. Oktober 2020

Seit jeher ist der Mensch darauf angewiesen, wichtiges Wissen zu erhalten und anwenden zu können. Der erfolgreiche Wissenstransfer durchzieht alle Lebensbereiche, und insbesondere in den Unternehmen ist es wichtig, diese Prozesse gezielt zu optimieren; idealerweise durch den Einsatz von E-Learning – von Blended Learning-Formaten bis hin zu Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR). Wie wichtig diese Strategien sind, wird heute umso deutlicher in Zeiten der Digitalisierung und – mehr noch – während der Corona-Pandemie beziehungsweise aufgrund COVID-19. Diesem umfassenden Thema widmet sich der folgende Beitrag, der alle wichtigen Aspekte kompakt aufzeigt und erläutert, wie der erfolgreiche Wissenstransfer gerade durch den idealen Kursaufbau und die richtigen Grundlagen gelingt. Zudem stellen wir Ihnen eine Best Practice-Variante vor, die in Zusammenarbeit mit unseren Expert*innen der TCI im E-Learning-Bereich erarbeitet und erfolgreich umgesetzt werden konnte.

Ein Rückblick zu Lernen und Wissenstransfer: Von der Steinzeit bis heute

Das Lernen an sich ist schon fast so alt wie der Mensch selbst, doch die ersten Möglichkeiten zum non-verbalen Wissenstransfer entwickelte der Mensch erst vor einigen wenigen tausend Jahren in Form von Höhlenmalereien. Es folgten unter anderem die Erfindung des Buchdruckes, die Verbreitung von DVDs sowie CDs und schließlich die Digitalisierung, die es uns ermöglicht, alle auch nur erdenklichen Lerninhalte mit nur wenigen Klicks online zu erreichen. Während sich die Zeitabstände, in der neue Möglichkeiten des Wissenstransfers aufkamen, zunehmend verkürzten, verringerte sich die zur Adaption benötigte Zeit enorm. Durch Corona beziehungsweise die Einschränkungen aufgrund von COVID-19 erleben wir nun eine zusätzliche Verstärkung dieses Trends. Mehr denn je ist es nun wichtig, den Einstieg in die neue Welt des Lernens rechtzeitig zu finden, um den Anschluss nicht zu verlieren.

BlendedLearning
Abbildung 1: Schematische Abbildung für das richtige Vorgehen bei der Erstellung eines Kurses mithilfe von Blended Learning / E-Learning. (Bild: © TCI GmbH)

Dass allein die pure Vielseitigkeit des digitalen Lernens viele, vor allem vor massive Herausforderungen stellt, weiß Janina Grabow, freiberufliche Beraterin für individuelle eLearning Lösungen und Doktorandin in diesem Bereich an der Universität Kaiserslautern, genau. Während neue Lernmethoden wie zum Beispiel Learning Nuggets, Blended Learning, Interaktive Videos, Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) eine deutlich effektivere Art des Lernens versprechen, wächst die Gefahr durch eine falsche Nutzung der neuen Techniken, den Lernprozess zu verschlechtern.

Lerntheorien: Die Grundlage für den erfolgreichen Wissenstransfer – in Zeiten von COVID-19 und allgemein

Um möglichst effektive E-Learning-Inhalte zu erstellen, müsse man sich zuerst mit den verschiedenen Theorien über die Natur des Lernens vertraut machen, so Frau Grabow. Generell unterscheidet die Wissenschaft zwischen dem Behaviorismus, dem Kognitivismus sowie dem Konstruktivismus.

Behaviorismus

Der Behaviorismus äußert sich u.a. damit, dass wir typischerweise durch ständige Wiederholung von Lerninhalten lernen, was mit einem Erfolgserlebnis beziehungsweise einer Belohnung – meist in Form einer guten Note – abschließt.

Kognitivismus

Der Kognitivismus bietet einen Ansatz, der dieser konservativen Art des Lernens des Behaviorismus entgegengesetzt ist. Dabei geht es vor allen Dingen darum zu verstehen, wie jede*r einzelne*r Teilnehmer*in denkt, und welche Ansätze zur Problemlösung er oder sie verfolgt, um das Lernmaterial für jeden Charaktertyp ein Stück weit zu individualisieren.

Konstruktivismus

Die Ideen des Konstruktivismus knüpfen hier an, gehen aber noch einen deutlichen Schritt weiter, indem sie jeder lernenden Person ihre eigene subjektive Realität lassen. Das Ziel besteht darin, dass jede*r Einzelne in der eigenen konstruierten Welt leben und lernen kann. Hierbei ist es wichtig zu akzeptieren, dass der Lernerfolg maßgeblich von zwei essenziellen Faktoren abhängt:

  • vom Vorwissen der lernenden Person, und
  • von der konkreten Lernsituation der Person.

Optimalerweise wird jede*r Lernende bei dieser Art des Lernens ständig durch eine*n Lernbegleiter*in unterstützt. Während dies in der Präsenslehre noch schwierig und wenn dann nur kostspielig durchzusetzen war, bietet E-Learning hier eine Welt voller neuer Möglichkeiten.

Optimale E-Learning-Ergebnisse durch den richtigen Kursaufbau

Will man nun einen neuen E-Learning-Kurs erstellen, sollte man sich also zuerst immer fragen, auf welche Theorie des Lernens der Kurs beruhen soll. Erst dann sollte entschieden werden, welche Methode des Lernens genutzt werden soll, also ob die Lerninhalte synchron (zum Beispiel in Präsens) oder lieber asynchron (zum Beispiel selbstlernend) bereitgestellt werden sollen. Erst zu guter Letzt sollte man sich dann für ein passendes Medium (wie etwa Videokonferenz, Video, Printmedien, et cetera) entscheiden.

Zur erfolgreichen Einführung eines E-Learning-Programms muss man allerdings mehr als nur den aktuellen Stand der Wissenschaft beachten. Für Frau Dr. Kai-Karin Baum, TCI Partnerin und Inhaberin des Unternehmens Baum Management Consulting & Education, ist es die umfangreiche Analyse zu Beginn eines jeden Projektes, die maßgeblich über den späteren Erfolg eines Kurses entscheidet.

Gleich zu Beginn sollten sowohl das Schulungsportfolios als auch die Zielgruppe analysiert sowie die technischen Möglichkeiten evaluiert werden.

Blended Learning: Übergang zwischen Lernformaten muss koordiniert werden

Abbildung 2: E-Learning in der Praxis – Beispielansicht einer Lektion in einem Learning Management System (LMS). (Bild: © TCI GmbH)

Doch gerade in Zeiten von Corona beobachtet Frau Dr. Baum, dass diese notwendige Analyse nicht oder nur unzureichend durchgeführt wird und stattdessen Inhalte 1:1 aus der PowerPoint-Datei in Webinare transponiert werden. So wird zwar schnell aus Blended Learning reines Online Learning, aber der so wichtige Kontakt zwischen Lernenden und Lehrenden bricht dabei oft zusammen. Besser sei es, gleich von Anfang an „zweigleisig zu fahren“ und sowohl webbasierte als auch Präsens-kompatible Lerninhalte zu erstellen, um in unsicheren Zeiten wie diesen sich der aktuellen Situation schnellstmöglich anpassen zu können.

Um dies möglichst effizient umzusetzen, bietet sich die Nutzung eines Learning Management Systems (LMS) an. Sind die Lerninhalte einmal produziert und auf die Zielgruppe zugeschnitten, kann der Kurs mit Hilfe des LMS in kürzester Zeit auf neue Situationen angepasst werden. Dies unterstützt zudem die Lernenden dabei, auch von zu Hause nicht den Kontakt zur/m Lehrer*in zu verlieren. Weitere Vorteile eines modernen LMS sind unter anderem

  • die einfache Überführung der Lerninhalte in eine zweite Sprache, sowie
  • die Integration modernster Technologien in den Lernprozess.

Best Practice: E-Learning mit Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR)

Eine faszinierende Umsetzung des Letzteren im Bereich des Maschinenbaus hat die Firma tepcon in Zusammenarbeit mit der TCI entwickelt. Durch den Einsatz von Virtual Reality (VR) sowie Augmented Reality (AR) sollen die Teilnehmenden verstärkt durch Primärerfahrungen lernen, ohne dabei sich oder die Maschine in Gefahr zu bringen.

tepcon bietet in diesem Bereich zwei verschiedene Möglichkeiten zur Umsetzung an: Den Augmented Presenter sowie den Augmented Instructor. Im Folgenden seien die beiden AR-Lösungen kurz vorgestellt.

Augmented Presenter: E-Learning mit Inside View und Modellier-Option von Produktionsschritten

augmented presenter - batch front
Abbildung 3: Augmented Presenter in der Anwendung. (Bild: © tepcon GmbH)

Insbesondere der Augmented Presenter soll sowohl ein komplikationsarmes Lernen an der Anlage sowie neue Möglichkeiten für den Vertrieb durch anschauliche, frei skalierbare, virtuelle Modelle der Maschinen ermöglichen. Jene virtuellen Modelle können nicht nur in Originalgröße und von innen (inside view) gezeigt werden. Vielmehr eröffnet sich auch die Möglichkeit, animierte Produktionsschritte zu modellieren. Bei den Kund*innen sorgt dieses System für ein spannendes sowie faszinierendes Erlebnis und den Lernenden bietet es eine emotionale sowie teilweise selbsterklärende Schulung.

Augmented Instructor: AR-Abbildung notwendiger Reparaturschritte

augmented instructor
Abbildung 4: Augmented Instructor in der Anwendung. (Bild: © tepcon GmbH).

Der Augmented Instructor dagegen ist die optimale Digitalisierung von bereits vorhandenem Knowhow. Er bietet die Möglichkeit, die reale Maschine durch eine AR-Brille oder ein Smartphone betrachten zu können – und dann nützliche Hinweise zu einzelnen Bauteilen sowie Reparaturschritten digital zu erhalten. So kann jeder Handgriff, der für eine erfolgreiche Reparatur notwendig ist, digitalisiert werden. Mit diesem Ansatz gehören alte Aktenordner und kostspielige Einsätze externer Reparateur*innen schon bald der Vergangenheit an.

Kombination von Lernformaten: Entscheidende Erfolgsfaktoren in Zeiten von Digitalisierung und COVID-19

Elementar wichtig ist – sowohl beim Augmented Instructor als auch beim Augmented Presenter – die Vernetzung mit anderen Lerninhalten, also etwa Videos oder Anleitungen, die über das LMS zur Verfügung gestellt werden. Die Kollaboration zwischen tepcon und der TCI hat hier angesetzt und erfolgreich eine Lern-Experience geschaffen, die das Beste aus den Welten des E-Learnings und der Erweiterten Realität (AR) zusammenbringt – indem es die Grenzen zwischen diesen beiden Formen des Wissenstransfers verschwimmen lässt.

Wir, die TCI – Transformation Consulting International, unterstützen Sie, Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeitenden gerne mit unseren erfahrenen Expert*innen aus der E-Learning-Branche. Gemeinsam meistern wir die Herausforderungen der Digitalisierung im neuen Zeitalter des Online-Lernens und sorgen so dafür, dass auch Ihr Unternehmen seine Mitarbeitenden – selbst in den schweren Zeiten von Corona – zuverlässig und effizient weiterbilden kann. Kommen Sie jederzeit auf uns zu!

Autor*innen: Kai Karin Baum, Patrick Frebel

(Coverbild: © VideoFlow | Adobe Stock)

Über den Autor

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Kai Baum

Kai Baum hat jahrelange Erfahrungen in der Bildungsmanagement- und E-Learning-Branche. Im Jahr 2005 hat sie in diesem Bereich ihr eigenes Unternehmen gegründet. Zusätzlich war Kai Baum in den letzten Jahren als Senior Consultant, Lehrbeauftragte und Kursleiterin tätig.

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