Im Januar 2019 ist der Sammelband „Der Enterprise Transformation Cycle“, an dem zahlreiche Autorinnen und Autoren aus der Praxis des Transformationsmanagements sowie aus der betriebswirtschaftlichen Forschung mitgewirkt haben, erschienen. Im Interview schildern die Herausgeber Prof. Dr. Mario Pfannstiel und Prof. Dr. Peter Steinhoff Ihre Erfahrungen mit dem Projekt und erklären, was den Enterprise Transformation Cycle als Transformationsansatz ausmacht.
„Der Enterprise Transformation Cycle“ stärkt TCI-Positionierung als Transformationsexperten – Interview mit Mario Pfannstiel und Peter Steinhoff
Katja Heumader: Vor etwas über einem Jahr haben Sie Ihr Buchprojekt zum „Enterprise Transformation Cycle“ gestartet. Was hat Sie dazu bewogen, ein Buch zum Thema herausgeben zu wollen?
Mario Pfannstiel: Der Enterprise Transformation Cycle ist ein anerkanntes Instrument, dass in der Wirtschaft schon seit vielen Jahren von Beratern zur Transformation von Unternehmensprozessen in verschiedenen Branchen eingesetzt wird. Die Erkenntnisse und Erfahrungen aus diesen Projekten wurden bisher jedoch nie gesammelt und veröffentlicht. Dieses Expertenwissen in einem Buch zu vereinen und strukturiert zusammenzufassen, war ein Ziel. Mit dem Buch wollten Herr Prof. Steinhoff und ich ein Fachbuch schaffen, dass Entscheidungsträger bei der Planung, der Durchführung und der Organisation von Veränderungsprojekten unterstützt und einen Handlungsrahmen bildet
Peter Steinhoff: Dabei wollten wir auch erreichen, dass die TCI als „Transformation Management Consulting Firma“ stärker von unseren (potenziellen) Kunden wahrgenommen wird. Es richtet sich also auch an Führungsverantwortliche und Entscheidungsträger, die Strategien analysieren, implementieren und entwickeln müssen. Wir – als Transformationsexperten – können dabei die notwendige Unterstützung liefern – durch Consultants, welche die notwendige Inspiration liefern und so Transformationsprozesse begleiten, anleiten und unterstützen. Mit den Beiträgen im Buch konnten wir zeigen, dass wir auf diesem Gebiet über großes Fachwissen und Praxiserfahrung verfügen.
KH: Welche Ziele haben Sie darüber hinaus mit dem Buchprojekt verfolgt?
MP: Auch die TCI selbst sollte von diesem Buchprojekt profitieren, da es durch die intensive Reflexion der Methode dazu beiträgt, dass Außenwahrnehmung, Erfahrungswerte und Innenansichten in Übereinstimmung gebracht werden. Zudem haben wir durch das Grundlagenwerk zum „Enterprise Transformation Cycle“ ein konkretes Anwendungshandbuch geschaffen, an dem sich unsere Partner in der Praxis orientieren können. Das Buch ist ein Pilot zu einer Reihe themenverwandter Bücher, und den 2. Band haben wir schon in Vorbereitung.
PS: Dieses Buch war außerdem ein sehr großes persönliches Anliegen. Wir haben das Buch dem TCI Gründungsgesellschafter Wolfgang Hellriegel gewidmet, der leider 2017 verstorben ist. Er hatte die TCI und den „Enterprise Transformation Cycle“ in den letzten 15 Jahren maßgeblich geprägt.
Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis fördern
KH: Nun halten Sie das Ergebnis in den Händen. Welches Fazit ziehen Sie nach dem erfolgreichen Abschluss?
MP: Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Wir haben etwas Neues entstehen lassen, dass für viele Akteure in Wirtschaft und Wissenschaft von Interesse ist. Mein Dank gilt an dieser Stelle besonders den zahlreichen Autorinnen und Autoren, die sich mit ihrer Expertise und mit viel Leidenschaft eingebracht und mitgewirkt haben.
PS: Unser Dank gilt auch dem Springer Verlag, der ja auch unseren zweiten Band verlegen wird. So ein Buch mit mehr als 30 Autoren herauszubringen, ist schon eine große organisatorische Herausforderung. Es dann schlussendlich in den Händen zu halten, ist schon ein gutes Gefühl. Die Resonanz am Markt und der Kolleginnen und Kollegen zeigt, dass es uns gelungen ist, ein qualitativ hochwertiges Grundlagenwerk zum „Enterprise Transformation Cycle“ zu publizieren. Ich bin sehr zufrieden. Wir haben schon mehr Zugriffe und Klicks auf unser Buch als wir für möglich gehalten haben (lacht).
KH: Haben Sie mit dem Buch auch einen Nerv im Zeitgeist getroffen? Die Digitalisierung stellt ja derzeit nahezu alle Unternehmen vor große Herausforderungen.
PS: Diese positive Reaktion zeigt wie aktuell das Thema der Transformation vor allem im Kontext der Digitalisierung ist. Mit dem ETC haben wir eine Methode zur Verfügung gestellt, mit der eine solche Transformation in den Unternehmen begleitet respektive gesteuert werden kann.
KH: Besonders interessant ist die enge Verzahnung von Praxis und Theorie in Ihrem Buch.
MP: Ja, mit dem Buch haben wir auch gezeigt, dass zwischen Wissenschaft und Wirtschaft eine erfolgreiche Kollaboration und Buchpublikation möglich ist. Hochschulen werden als Wissensproduzenten von Methoden, Werkzeugen, Ansätzen, Vorgehensweisen, Instrumenten und Tools benötigt, während Unternehmen und Berater als Wissenskonsumenten profitieren können. Der Ausbau von Partnerschaften im Forschungsbereich ist notwendig, damit anwendungsorientierte Forschung und ein Wissenstransfer in die Wirtschaft stattfinden kann.
KH: Lieber Herr Steinhoff, lieber Herr Pfannstiel, herzlichen Dank für das interessante Gespräch. Ich wünsche Ihnen mit Ihrem Buch „Der Enterprise Transformation Cycle“ viel Erfolg und gutes Durchhaltevermögen für den geplanten Band 2!
„Der Enterprise Transformation Cycle“– erschienen Januar 2019
Die Transformation Consulting International begleitet seit vielen Jahren national und international Transformationsprojekte in Unternehmen. Aus dieser umfangreichen praktischen Erfahrung ist nun der Band „Der Enterprise Transformation Cycle“, erschienen im renommierten Springer-Verlag, herausgegeben von Mario A. Pfannstiel und Peter F.-J. Steinhoff, entstanden. In dem gut 400 Seiten umfassenden Sammelband schildern zahlreiche Autorinnen und Autoren in theoretisch-konzeptionellen Beiträgen sowie in Fallbeispielen aus der Praxis die umfangreiche Anwendbarkeit des agilen und flexiblen Ansatzes „Enterprise Transformation Cycle“.
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