Digitale Mitarbeiterbindung: So entsteht Loyalität

Mitarbeiterbindung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen. Dazu müssen Firmen die Loyalität ihrer Mitarbeitenden gewinnen? Doch alte Programme wie gemeinsamer Sport nach Feierabend, ein Betriebsausflug oder gesundes Essen in der Kantine funktionieren nicht mehr zwangsläufig. Mitarbeitende im Homeoffice und virtuell zusammenarbeitende Teams müssen mit anderen, digitalen Maßnahmen erreicht werden. Doch wie gelingt digitale Mitarbeiterbindung?

Warum ist Mitarbeiterbindung so wichtig?

Unternehmen müssen sich darum bemühen, dass Ihre Mitarbeiter im Unternehmen bleiben. Neues Personal zu finden ist aufwändig, teuer und vor allem: schwierig. Denn der Fachkräftemangel erreicht Spitzenwerte und beeinträchtigt die Arbeit in nahezu der Hälfte aller Unternehmen. (Mehr dazu im Beitrag zum Thema Digitales Recruiting)

Eine gute Mitarbeiterbindung zahlt sich daher aus. Nicht nur sind Mitarbeitende dann loyal dem Unternehmen gegenüber. Sondern sie fungieren gleichzeitig als Werbeträger, die die Reputation der Firma stärken. Ihre Bereitschaft, Produkte und Dienstleistungen weiterzuempfehlen, ist höher. Zudem neigen sie dazu, das Unternehmen als Arbeitgeber weiterzuempfehlen und werben so möglicherweise neue Mitarbeiter an.

Konkrete digitale Mitarbeiterbindung schafft damit einen Mehrwert für das Unternehmen.

Digitale Mitarbeiterbindung: So verändern sich die Anforderungen durch die Digitalisierung

Digitale Mitarbeiterbindung hat zwei Aspekte: Zum einen die Mitarbeiterbindung in der digitalen Transformation. Zum anderen die Mitarbeiterbindung durch digitale Tools. Beide hängen zusammen.

Digitalisierung und digitale Transformation in den Unternehmen bedeutet weit mehr als nur die Nutzung digitaler Technologien. Mit der Digitalisierung geht auch ein kultureller Wandel einher. Kommunikation, Transparenz und Mitbestimmung werden wichtiger. Mitarbeitende in den Unternehmen akzeptieren keinen autoritativen Führungsstil mehr. Sie erwarten, selbstbestimmt arbeiten zu können. Die Beteiligung an Entscheidungen ist ihnen wichtig.

Daher verändern sich in der Digitalisierung sowohl Führungsstile, Methoden des Projektmanagements als auch die Kommunikation ganz allgemein.

Darüber hinaus erwarten Mitarbeiter auch, dass ihre individuellen Kompetenzen gezielt gefördert werden. Sie wollen als Personen Wertschätzung erfahren. Auch dies stärkt die Mitarbeiterbindung.

Werden Mitarbeiter stärker in Unternehmensentscheidungen eingebunden steigt ihre Identifikation mit dem Unternehmen und damit auch ihre Loyalität. Durch Tools und Strukturen für die digitale Mitarbeiterbindung kann dieser Prozess gefördert werden.

Wie entstehen Mitarbeiterbindung und Loyalität?

Wichtig für die Mitarbeiterbindung sind also zum einen Unternehmenskultur und Führungsstil. Mitbestimmung, Transparenz und Offenheit stärken die Loyalität und die Identifikation mit dem Unternehmen.

Zum anderen spielt jedoch auch die horizontale Vernetzung und Kommunikation der Mitarbeitenden eine entscheidende Rolle. Den Wert informeller Begegnungen kann man für die Mitarbeiterbindung gar nicht hoch genug einschätzen. Begegnungen in der Kaffee-Küche, der Austausch zu verschiedenen Themen und informelles Voneinander-Lernen sind wichtige Aspekte, die durch Wissenstransfer sowie eine positive Atmosphäre im Unternehmen schaffen.

Wie funktioniert digitale Mitarbeiterbindung?

Aber wie funktioniert die digitale Mitarbeiterbindung? Infolge der Corona-Pandemie hat sich das Arbeiten in den Unternehmen verändert. Die Anwesenheit am Arbeitsplatz ist zurückgegangen. Homeoffice-Regelungen haben zugenommen. Gerade unter diesem Blickwinkel ist die digitale Mitarbeiterbindung besonders wichtig. Kommunikation und Austausch funktionieren auch digital.

Digitale Zufallsbegegnungen simulieren

Mitarbeitende, die die Vorzüge des mobilen Arbeitens ausschöpfen, arbeiten lokal und zeitlich unabhängig voneinander. Dennoch sind Abstimmungen im Team immer wieder notwendig. Es besteht jedoch die Gefahr, immer nur mit den Gleichen in Kontakt zu treten. Die Zufallsbegegnungen im Konferenzraum, in der Kaffeeküche oder am Kopierer fallen weg.

Diese Zufallsbegegnungen können jedoch auch digital stattfinden. Zum Beispiel im Rahmen von freiwilligen digitalen Events zu verschiedenen Themen (Selbstorganisation im Homeoffice, Zeitmanagement et cetera) oder durch „Blind Coffee Calls“. Dabei werden zufällig ausgewählte Personen zu einem Call zusammengeschaltet, um sich informell auszutauschen.

Digitale Kommunikation fördern

Der informelle Austausch unter Kollegen trägt maßgeblich zum Wohlbefinden und damit auch zur Produktivität am Arbeitsplatz bei. Mitarbeiter-Apps und Kollaborationstools bilden digitale Workplaces, wo sich Mitarbeitende virtuell begegnen können. Auch teamübergreifender Austausch ist auf diese Weise möglich. So kann „Silodenke“ überwunden werden und abteilungsübergreifendes Lernen ist möglich.

Digitale Partizipation fördern

Für fortgeschrittene Unternehmen eignen sich Tools für die digitale Partizipation. Feedback Tools, in der Mitarbeitende ihre Führungskräfte bewerten können oder Abstimmungen zu bestimmten Themen lassen sich digital und mit Gamification Elementen abbilden.

Da Partizipation und Mitbestimmung zu Schlüsselfaktoren für die Loyalität gegenüber dem eigenen Unternehmen geworden sind, ist die Nutzung solcher digitaler Tools ein wichtiges Element für die digitale Mitarbeiterbindung.

Digitale Mitarbeiterbindung: Voraussetzungen schaffen

Um die Möglichkeiten der digitalen Mitarbeiterbindung ausschöpfen zu können, müssen die Unternehmen jedoch die entsprechenden Voraussetzungen schaffen. Dazu gehört

  1. Die Errichtung der entsprechenden IT-Infrastruktur aus Software und Hardware
  2. Die Qualifizierung der Mitarbeitenden im Umgang mit den Tools
  3. Eine Unternehmens- und Fehler-Kultur, die auf Offenheit und Transparenz basiert

Wird die digitale Mitarbeiterbindung engagiert umgesetzt, profitieren sowohl das Unternehmen als auch die Mitarbeitenden!

Quelle Coverbild: © Vadim Pastuh | Adobe Stock

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TCI Redaktion

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